Tag 13 – von London in die Wetterau

836km, zu 95% Autobahn, 4 Länder, 2 Zeitzonen und eine Ärmelkanalüberquerung

Der heutigen Tag startet mit Frühsport – einmal 20 Minuten im schwülwarmen Londoner Morgenwetter zur Tiefgarage.
Glücklicherweise konnte ich am Motorrad feststellen, das ich weder Helm noch Zündschlüssel im Hostel vergessen hatte und fuhr wieder zurück um meine Sachen aufzuladen.
Trotz dem etwas verlängerten Parkplatzweg kam ich um halb neun los und kam flüssig durch London – einmal über die Vauxhaull Bridge, kurz einen Blick auf den Big Ben werfend ging es aus London raus.


Ich hatte dann kurz vor Dover noch getankt und kam dann recht zeitig im Hafen an.
Beim Einchecken fragte mich die nette Dame, ob ich die Fähre früher nehmen möchte, da ich gerade noch rechtzeitig da wäre.

Was für eine Frage – logisch wollte ich. Ohne Anstehen und Warten gings dann direkt aufs Schiff, Einparken, Festzurren (lassen – das wird bei DFDS wohl vom Personal gemacht) und keine drei Minuten später ging die Luke zu.


Ich hoch aufs Deck, einmal durchgeschnauft und schon wurden die Kreidefelsen von Dover immer kleiner.

Nun sass ich da an Deck, zwei Stunden früher als geplant und keinen Plan bis wo ich heute fahren wollte. Unterkunft hatte ich auch noch keine.
Ich hab dann ein bissl rumüberlegt und den Wetterbericht angeschaut um festzustellen, das es am nächsten Tag perfektes Wetter bei uns sein sollte.
Die Jugendherberge in Luxemburg war ausgebucht und da habe ich kurzentschlossen entschieden in den sauren Apfel zu beissen und über die Autobahn direkt zu meiner Mutter in der Nähe von Frankfurt durchzurauschen. Über 600km Autobahn…es gibt schöneres, aber der Plan war, dafür am nächsten Tag, ganz gechillt bei bestem Wetter schön kurvig nach Hause zu fahren.

Also, kurz telefoniert, mich für den Abend angemeldet und der Plan stand.


An Bord hab ich dann schnell noch eine Kleinigkeit gegessen und nach 1,5 Stunden waren wir auch schon in Calais.

Aufgrund meiner Erfahrung mit der Passkontrolle in Hull, liess ich den Helm an der Tasche und hatte den Ausweis griffbereit und die Handschuhe in der geöffneten Jacke.

Aber Pustekuchen – das war nicht nötig – und so fand ich mich ein paar Minuten später kurz nach der Hafenausfahrt auf dem Seitenstreifen der Autobahnauffahrt stehend, meinen Helm und Handschuhe anziehend.

Ich hab dann am ersten Autobahnkreuz nicht ganz aufgepasst und hab die falsche Spur erwischt was mir 60 Extrakilometer beschert hatte, da ich eine andere Autobahn (durch Frankreich und nicht durch Belgien) erwischt hatte. Runterfahren und in die andere Richtung war nicht drin, da die erste Ausfahrt 32km entfernt war – da wäre Umdrehen dann auch blöd gewesen 😉

Durch Frankreich gings dann nach Belgien und von Belgien kurz vor Aachen nach Deutschland.
An Köln vorbei, immer schön so zwischen 130 und 140km/h Kilometer um Kilometer abgespult.

Ganz ehrlich, es war zwar kein Spaß, aber sooo schlimm war es auch nicht. Wenn man sich drauf einstellen kann ists ok. Ich fuhr dann von Tankstop zu Tankstop, somit in 200km Etappen und beschäftigte mich während dessen, die errechnete Ankunftszeit meines Navis nach- und die Schnittgeschwindigkeit im Kopf auszurechnen.
So kam ich dann irgendwann an Köln vorbei, konnte einen Blick auf den Kölner Dom erhaschen und näherte mich immer mehr dem „heimatlichen Einzugsgebiet“.

Abends um kurz nach acht war ich dann bei meiner Mutter und sass völlig verstrahlt im Garten.
So ganz konnte ich nicht glauben, dass ich am gleichen Morgen noch zu Fuss durch London gestapft bin….aber es war tatsächlich so.
Ein Tag, vier Länder, zwei Zeitzonen und eine Ärmelkanalüberquerung mit gesamt 836km.

Hier der Link zu den Calimoto-Touren: London – Dover https://m.calimoto.com/t/8ZCwnsDm5R und  Calais – Limeshain https://m.calimoto.com/r/tNl9P11DBg

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